Stolze Streuobstwiesen im Landkreis Eichstätt

Die LBV-Streuobstwiese bei Böhming. Foto: Helmut Presser
Die LBV-Streuobstwiese bei Böhming. Foto: Helmut Presser

Äpfel, Birnen, Kirschen und Zwetschgen mit Namen wie Schöner aus Nordhausen, Wettringer Taubenapfel, Winter Rambour oder Oberösterreichische Weinbirne machen Lust auf Obst. Auf drei Streuobstwiesen verteilt, stehen im Landkreis Eichstätt circa 150 Hochstamm-Obstbäume der Kreisgruppe. Mitte der 1990er Jahre eigenhändig gepflanzt, wurden bei der Sortenwahl alte, oft vergessene Sorten berücksichtigt. Der Ertrag der inzwischen fünf bis sechs Meter hohen Bäume ist beträchtlich.

 

Alle drei Wiesen sind biozertifiziert, es werden also keinerlei Dünger und Spritzmittel eingesetzt. Sie werden extensiv bewirtschaftet, mit einer einmaligen Mahd kurz vor der Obsternte im Herbst. Das Heu wird komplett entfernt und als Winterfutter auf einem Biobauernhof verfüttert. Das Entscheidende ist, dass nicht gemulcht wird. So wird die große Vielfalt der in den Wiesen lebenden Insekten, Amphibien und Schlangen geschont. Indem die Wiesen abgemagert werden, entstehen mit der Zeit herrliche Blumen- und Kräuterwiesen und das Gras wird zurückgedrängt. Das Resultat ist eine große Vielfalt von Schmetterlingen und vielen anderen Insekten im Sommer. Dies zeigt, dass die Wiese und die Bäume zu einer Einheit gehören, sodass dieses wertvolle Biotop, wenn es richtig gepflegt wird, eine Oase für Tiere und Pflanzen zwischen den Monokulturen der heutigen Landwirtschaft bildet.

 

Um jeden am Stolz der Ortsgruppe Pförring teilhaben zu lassen, führen die LBV-Aktiven Exkursionen mit unterschiedlichen Gruppen und vielen Schulklassen durch die Wiesen. Dabei steht die Vielfalt der Tiere und Pflanzen im Vordergrund, aber auch das köstliche Obst und die verschiedenen sortenreinen Säfte werden zur großen Freude der Teilnehmer verkostet.

Text: Josef Klemeyer