Dohlen im Landkreis Eichstätt

Dohlen - Vogel des Jahres 2012. Foto: Christian Falk
Dohlen - Vogel des Jahres 2012. Foto: Christian Falk
Dohlen nisten in Felshöhlen bei Hagenacker. Foto: Dieter David
Dohlen nisten in Felshöhlen bei Hagenacker. Foto: Dieter David

Foto: Dieter David
Foto: Dieter David

Der Vogel des Jahres 2012, die Dohle (Coloeus monedula), zählt zu den intelligenten Rabenvögeln und ist daher mit Kolkrabe, Elster und Eichelhäher verwandt. Durch ihr Aussehen und ihre Lebensweise hat sie sich einige Spitznamen eingehandelt. So hat er zum einen seinen Beinamen „Mönchlein“ (monedula) erhalten, weil sein Federkleid an eine Mönchkutte erinnert. Aus seiner Vorliebe in Kirchtürmen zu brüten heraus, hat sich der Ruf des „Pastors schwarze Taube“ entwickelt.

 

Dohlen kann man so gut wie überall in Europa begegnen, dafür müssen nur das Nahrungsangebot und die Bedingungen für Brutplätze stimmen. Da das aber in der heutigen Zeit immer schwieriger zu finden ist, gehen die Bestände der Dohlen langsam zurück. Zum einen brauchen sie Grünflachen, auf denen sich Insekten, Spinnen, Schnecken, aber auch Fallobst, Mäuse und Frösche tummeln. Dieses reichhaltige Angebot wird durch großräumige Verwendung von Pestiziden, Beizmittel oder Insektiziden verringert. Auch die Flächen, auf denen sie ihre Nahrung finden, werden durch intensive Landwirtschaft oder Urbanisierung immer seltener.

 

Als Brutplätze bevorzugen Dohlen Felswände oder alte Bäume mit Höhlen. Da diese natürlichen Lebensräume durch Störungen durch Kletterer oder Rodung immer knapper werden, findet man sie immer häufiger in Städten. Dort nutzen sie Mauerlöcher, Hauswandnischen, Schornsteine oder Kirchtürme. Doch auch diese Brutplätze werden immer knapper, da durch Sanierung und Renovierung Löcher verschlossen werden.

 

Der ohnehin schon große Konkurrenzkampf der Gebäudebrüter um die guten Plätze wird noch härter. Doch diese intelligenten, geselligen Vögel, die in Kolonien von mehreren hundert Tieren auftreten können, sind schützenswert. Durch ihre waghalsige Luftakrobatik, bei der sie Luftströme und Wirbel ausnutzen, fallen sie dem Beobachter besonders auf. Um den Bestand der Dohlen zu fördern, sollten Nistmöglichkeiten erhalten oder ersetzt und während er Brutzeit auf Klettern an Felswänden verzichtet werden.

 

Im Landkreis Eichstätt sollte dies vermehrt entlang der Altmühl und ihren Seitentälern geschehen, da sie dort geeignete Lebensräume findet. Besonders wohl fühlen sich die Dohlen in den ehemaligen Schießscharten und Öffnungen auf der Willibaldsburg. Das zweite große Brutgebiet ist in Hagenacker.