Jagen im Wolfsgebiet

Wölfe sind grundsätzlich scheu und meiden den Menschen. Sie bemerken uns meistens viel früher als wir sie. Auf einer lautlosen Pirsch oder einem ruhigen Ansitz kann es jedoch zu überraschenden Begegnung mit Wölfen kommen. Mit ihrem hervorragenden Geruchssinn finden Wölfe auch angeschossenes Wild und Aufbrüche, welche sie als Nahrungsquelle nutzen. Jäger, die in einem Wolfsgebiet unterwegs sind, sollten einige Dinge beachten.  

Was tun, wenn ich Spuren von Wölfen entdecke?  

  • Notieren Sie den genauen Fundort und dokumentieren Sie die Beobachtung (Handy). 

  • Wenn Sie ein gerissenes Wildtier finden, melden Sie den Fund den zuständigen Stellen 

  • Folgen Sie nie einer Wolfsspur.  

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Was tun, wenn ich einem Wolf begegne?  

  • Bleiben Sie ruhig stehen und versuchen Sie die Situation zu erfassen. Bemerkt der Wolf, dass Sie ihn entdeckt haben, zieht er sich meistens zurück oder flieht.  

  • Wenn der Wolf nicht umgehend flieht, machen Sie mit bestimmter Stimme auf sich aufmerksam. 

  • Ziehen Sie sich langsam zurück, der Wolf wird sie beobachten oder flüchtet direkt.  

  • Versuchen Sie auf keinen Fall sich dem Wolf zu nähern, auch nicht für Fotos.  

  • Verfolgen Sie niemals einen Wolf.  

  • Melden Sie Wölfe mit auffälligem Verhalten oder geringer Scheu umgehend den zuständigen Stellen. 

  • Melden Sie alle Konflikte oder Schäden.  

 

Wie verhalte ich mich bei einer Nachsuche?  

  • Ein angeschossenes Tier stellt für den Wolf eine potentielle Nahrungsquelle dar. Je nach Situation verteidigt der Wolf „seine“ Beute z.B. gegenüber einem Schweisshund. Deshalb sind Nachsuchen besonders vorsichtig durchzuführen.  

  • Hunde sollten nur auf kurze Distanzen geschnallt werden. Treffen sie nach langer Hetze und weit weg vom Hundeführer beim Wild auf Wölfe, wird er verjagt oder gar angegriffen. 

  • Treffen Sie beim Anschuss oder beim erlegten Tier auf einen Wolf, machen sie mit bestimmter Stimme auf sich aufmerksam und veranlassen Sie den Wolf zum Rückzug. Falls sich dieser nicht zurückziehen sollte, entfernen Sie sich langsam! Die zuständigen Stellen sind über diesen Vorfall umgehend zu informieren 

 

Passjagd 

  • Im Wolfsgebiet muss der Standort von Luderplätzen weit ab von Siedlungen gewählt und mit dem Wildhüter abgesprochen werden. 

  •  In Gebieten mit ständigem Wolfsvorkommen kann die Wildhut Passorte aufheben oder verbieten, sofern kein angemessener Abstand zum Siedlungsgebiet eingehalten wird. 

  •  Generell soll bei der Passjagd nur in kleinen Mengen angefüttert werden (keine Fleischabfälle verwenden). Das Auslegen von Kadavern und Kadaverteilen von Nutztieren und erlegtem Wild ist verboten!  

  • Auch Wölfe können Luderplätze aufsuchen.  

 

Was gibt es weiteres zu beachten? 

  • Keinesfalls dürfen Wölfe gefüttert oder mit Futter angelockt werden. Deponieren Sie keine Essensreste oder Abfälle im Bereich der Jagdhütte. 

  • Trifft ein Hund während der Ausübung der Niederjagd auf einen Wolf, kann es je nach Situation kritisch werden. Vor allem Wolfsrudel können den Hund als Konkurrenten oder als Eindringling ins eigene Revier betrachten. 

  • Nicht auszuschliessen ist auch, dass Wölfe einen Hund als mögliche Beute ansehen. 

 

Dank ihrem gut ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn bemerken sie uns meistens viel früher als wir sie und weichen uns aus.

 

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